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Auf die Plätze – CSD 2016

Am Donnerstag, 16. Juni wurden die Paradepositionen im lesbischen Zentrum LeTRa öffentlich ausgelost. Das Aufklärungsprojekt München hat dabei die Startnummer 66 bekommen.

Zusammen mit anderen Gruppen bilden wir einen Block zum Thema Bildung.

Mit dabei sind:

  • Die “Schwule Lehrer Bayern”, die sich neben ihrem Beruf für Akzeptanz für Vielfalt an Schulen einsetzen.
  • Die “Gay-Straight-Alliance” ist ein Schulprojekt der Rainer-Werner-Fassbinder FOS für Sozialwesen, in dem sich Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrer_innen für ein besseres Miteinander an ihrer Schule und darüber hinaus engagieren.
  • Das “Netzwerk Jungenarbeit München”, welches sich auch außerhalb von Schulen in Arbeitskreisen zu geschlechterbezogenen Themen auseinandersetzt.
  • Das “Pädagogisches Institut München”, von dem wir als Aufklärungsprojekt München seit vielen Jahren gefördert werden und die ebenfalls Bildungsveranstaltungen zu sexueller Vielfalt und geschlechtlicher Identität anbieten.

Zusammen mit den anderen Gruppen sind wir ein starkes Team in der Bildungsarbeit für Akzeptanz und Vielfalt.

Wir freuen uns auf einen hoffentlich sonnigen und friedlichen CSD 2016 mit dem wir für Gleichberechtigung und Akzeptanz sowie für eine bunte und vielfältige Gesellschaft auf die Straße gehen.

Von Intoleranz zur Toleranz zur Akzeptanz?

Von Intoleranz zur Toleranz zur Akzeptanz? In Deutschland hat sich viel getan, was rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten betrifft. – Philipp Aigner, Franz Krämer und Gabriele Schaller vom Aufklärungsprojekt München haben hierzu einen Artikel im Magazin K3 – Das Magazin des Kreisjugendring München-Stadt, geschrieben und resümieren: Es bleibt noch viel zu tun!

Lesbisch, schwul, bi, trans*, inter*, queer (LSBTIQ*)

In den letzten Jahrzehnten hat sich in Deutschland viel getan, was rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten betrifft. Dennoch werden lesbisch, schwul, bisexuell, trans*(ident), inter*(sexuell) oder queer lebende Menschen hierzulande immer noch diskriminiert und ausgegrenzt – auf gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene.

So muss eine Transfrau, um ihren Vornamen und ihren Personenstand ihrem sozial weiblichen Geschlecht anpassen zu können, sich auf eigene Kosten gutachterlich bestätigen lassen, dass sie ein Mann ist, der an der psychischen Krankheit „Transsexualismus“ leidet. Die endgültige Entscheidung trifft dann ein Gericht und dies, obwohl transidente Menschen selbst oft am besten um ihre Geschlechtsidentität wissen und die rechtliche Änderung von Vornamen und Personenstand unabhängig von eventuell angestrebten medizinischen Behandlungen ist.

Auch für gleichgeschlechtliche Paare ergeben sich Probleme durch die aktuelle Rechtslage. So können diese zwar seit 2001 eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen (verpartnern), die mittlerweile der Ehe zwischen verschiedengeschlechtlichen Menschen in den meisten Belangen gleichgestellt ist. Doch das gemeinsame Adoptionsrecht und die Bezeichnung „Ehe/Hochzeit“ bleiben gleichgeschlechtlichen Paaren verwehrt. Die andere Bezeichnung kann für Probleme sorgen, wenn beispielsweise ein verpartnerter Mann eine neue Arbeitsstelle sucht und sich durch den Familienstand „verpartnert“ im Lebenslauf zwangsoutet. Dass dies im Jahr 2016 nicht unbedingt bei jedem potenziellen Arbeitgeber gut ankommt, ist Ausdruck der gesellschaftlichen Dominanz und Prägekraft von heteronormativen Vorstellungen. So erscheinen heterosexuelle Formen des Begehrens und Zusammenlebens als das Normale und Richtige und davon abweichende Formen im besten Fall als tolerabel – im schlimmsten Fall als sündhaft oder gar pervers.

Die Kraft von heteronormativen Vorstellungen zeigt sich auch an den Kämpfen, die derzeit in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft um Sprachneuerungen geführt werden. Diese beschäftigen sich mit verschiedenenIdeen wie etwa dem Unterstrich (Schül er_innen). Im (Arbeits-)Alltag machen sich heteronormative Vorstellungen bemerkbar, wenn z.B. Mädchen bei Liebeskummer gefragt werden, ob sie Probleme mit ihrem Freund haben, anstatt die Frage offen zu formulieren: „Hast du Probleme in deiner Beziehung?“ Auch die Frage an Kinder oder Jugendliche, wie es Mama und Papa daheim gehe, berücksichtigt keine anderen Familienformen. Zu den harten Fakten der Rechtslage, die immer noch für Diskriminierung sorgt, kommen zusätzlich Ausgrenzungserfahrungen.

Für Jugendliche, die sich in einer Lebensphase befinden, die ihnen mit den Anforderungen von Eltern, Schule, Peers und der modernen Medien- und Wissensgesellschaft ohnehin viel abverlangt, können solche Ausgrenzungserfahrungen problematisch sein. Auf der Suche nach der eigenen Identität und der Rolle in der Gesellschaft sehen sich LSBTIQ*-Jugendliche mit einer ungleich größeren Herausforderung konfrontiert, wenn sie in der Phase des inneren Comingouts feststellen, dass sie in ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität von der Norm abweichen. Die Tatsache, dass sich niemand die sexuelle Orientierung und/oder Geschlechtsidentität aussuchen kann und oft Scherze über Homosexualität und/oder Transidentität gemacht werden, macht es LSBTIQ*-Jugendlichen zusätzlich schwer. Der inflationäre Gebrauch von Begriffen wie „schwul“, „Transe“, „Kampflesbe“ oder „Schwuchtel“ in einem abwertenden Kontext trägt nicht zu einem unkomplizierten Selbstfindungsprozess bei. Rückzug, Verstecken, Isolation und Ängste sind häufig die Folgen. Da jeder Mensch anders ist, zieht sich die Phase des inneren Coming-outs unterschiedlich lang hin. Am Ende steht oft das „äußere Coming-out“. Dies ist der Moment, in dem sich eine Person ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sicher ist und darüber im Freundeskreis oder der Familie spricht. Die Spanne zwischen innerem und äußerem Coming-out dauerte laut der 2015 publizierten Studie des Deutschen Jugendinstituts bei den befragten Jugendlichen durchschnittlich drei bis fünf Jahre, manchmal auch länger. Etwa 74 Prozent der 5.000 befragten Jugendlichen äußerten, dass sie Angst vor der Ablehnung durch ihr soziales Umfeld hatten, bevor sie sich outeten. In Bezug auf ihre Familie hatten 70 Prozent der Jugendlichen diese Befürchtungen. Erschreckend: Zirka 65 Prozent der Jugendlichen schilderten in der Studie konkrete Diskriminierungserfahrungen in den Bereichen Schule, Arbeit und Familie.

Es bleibt festzuhalten, dass es trotz der verbesserten Situation für LSBTIQ*-Menschen noch viel zu tun gibt, vor allem im Jugendbereich. Konkrete Handlungsbedarfe und -möglichkeiten beschreiben die Autorinnen und Autoren des DJIs in ihrer Studie.

Franz Krämer, Philipp Aigner und Gabriele
Schaller, Aufklärungsprojekt München e.V.

Quelle: Krell, C., Oldemeier, K. & Müller, S. (2015). Coming-out – und dann?! Ein DJIForschungsprojekt zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Regenbogen-Menschenkette 18.06.2016 16Uhr

Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit kann man durch Vieles erreichen. Wir, das Team des Aufklärungsprojekt München e.V., wollen dafür eine Menschenkette formen, die durch das Tragen von farbigen T-Shirts, aussieht, wie ein Regenbogen. Dazu verteilen wir Flyer und sprechen mit interessierten Passant_innen über die Thematik und unsere Aufgabe als Projekt.

Regenbogen-Menschenkette
Datum: 18.06.2016, ab 16 Uhr (nicht 1̶̶3̶̶:̶̶0̶̶0̶̶u̶̶h̶̶r̶)
Treffpunkt: Müllerstr. 14, vor dem SUB
Veranstalter: Aufklärungsprojekt München e.V.

Respekt-Kampagne im Glockenbachviertel

Gemeinsam leben, lieben, lachen – und einander mit Respekt begegnen. Das Glockenbachviertel, traditionell Hochburg der Münchner LSBTTIQ*-Community, wandelt sich: Immer mehr Menschen entdecken das Viertel für sich. Diese Vielfalt will gelebt werden! Die Respekt-Kampagne will Vorurteilen vorbeugen, die Vielfalt im Viertel zeigen und gegenseitige Akzeptanz fordern. Dafür sorgen Plakate der Stadt München in den Gaststätten und auf Großflächen sowie tolle Aktionen der Community im Zeitraum Mai bis zur CSD Pride Week.

Zur Veranstaltung auf Facebook

Bundesvernetzung der Bildungs- und Aufklärungsprojekte

Gruppenfoto der Projekte bei der BV 2016

Das Aufklärungsprojekt München nahm auch dieses Jahr an der Bundesvernetzung der Bildungs- und Aufklärungsprojekte deutschlandweit mit zwei Teamer_innen teil. Dieses Jahr gab es eine Fachfortbildung mit dem Schwerpunktthema „Medien“.

Hierzu gab es Workshops und Vorträge, u.a. von Andreas Kemper und Herbert Stoffels zum Thema mediale Krisenstrategien sowie zu sozialen Medien und Öffentlichkeitsarbeit allgemein.
Weitere Themen waren „Burnout im Ehrenamt“, Methodengrundlagen und -reflexion, Ehrenamtsakquise und –pflege sowie der Bereich Inter*.

Mit 70 Teilnehmenden war es die größte Bundesvernetzung, die bislang stattgefunden hat und der Bundesverband Queere Bildung e.V. freut sich in den nächsten Jahren immer mehr neue Projekte begrüßen zu dürfen.

Interview von Radio Uferlos

Am 07.04.2016 wurde auf Radio Uferlos in einer Sendung zum Thema „Jugend und Homophobie“ drei Personen des Aufklärungsprojekt München interviewt.

Im ersten Interview erzählen Gabriele und Marie vom Ablauf bei Schulbesuchen und wie Fragen der Schüler_innen beantwortet werden.

Beim zweiten Interview berichtet Philipp von seiner Arbeit als Lehrer am Gymnasium in Kirchheim. Er ist ebenfalls Mitglied des Aufklärungsprojekt München und besucht Schulklassen für das Aufklärungsprojekt.

Weitere Informationen und die ganze Sendung unter: www.uferlos-magazin.de

Benefizakion „Köche gehen fremd“

Am 06. März 2016 bekochten wir unsere Gäste im Rahmen der Benefizveranstaltung „Köche gehen fremd“ im Cafe Regenbogen der Münchner Aidshilfe. Unsere Gäste wurden mit einem leckerem 3-Gänge Menü bekocht und haben sichtlich den Abend genossen.

Wir bedanken uns bei allen Gästen, es war ein schöner, lustiger, leckerer Abend mit einem Gesamtumsatz von 1511€ zur Unterstützung der Münchner Aidshilfe!

Fachtag vom „Pädagogischen Institut“ sowie „Referat für Bildung und Sport“

Das Aufklärungsprojekt München war am Donnerstag den 19.11.2015 beim Fachtag vom Pädagogischen Institut, Referat für Bildung und Sport mit einem Infostand vertreten. Den ganzen Tag über gaben Teamer_innen von uns Auskunft über unsere Arbeit und verteilten Flyer und Informationsmaterial.

Der Fachtag hatte das Thema „Sexualität – Identität – Geschlecht: Akzeptanz von Vielfalt in Bildung und Sport“ und wurde in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen sowie der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München ausgerichtet. Den ganzen Tag über gab es sehr interessante Vorträge und Inputs sowie nachmittags das Arbeiten in verschiedenen Workshops. Hier wurde auch ein Workshop vom Aufklärungsprojekt München mit dem Titel „Lesbische, bi, schwule, trans* Lebensweisen im Kontext Schule“ angeboten.

Rundum ein gelungener Fachtag mit vielen wertvollen Eindrücken.

Teilzeitstelle für das Aufklärungsprojekt München e.V. gesichert!

Das Schuljahr 2015/16 hat gerade begonnen und es gibt großartige Neuigkeiten für uns:

Der Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe hat am 06.10.2015 positiv über die Finanzierung einer Teilzeitstelle für das Aufklärungsprojekt München e.V. entschieden. Dieser Antrag wurde im Rahmen eines umfangreichen Maßnahmenpakets für die LGBTI*-Community in München, das vom Stadtjugendamt eingebracht wurde, bewilligt. Die finale Abstimmung durch die Vollversammlung des Stadtrats steht noch aus.

Wir freuen uns darauf, dass wir unsere Arbeit in Zukunft mit der Unterstützung der Stadt München fortsetzen können.

Die letzten 3,5 Jahre wurde die Teilzeitstelle des Aufklärungsprojekts München e.V. durch die Hill-Foundation finanziert. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür!

Der Christopher Street Day 2015

Der Christopher Street Day oder auch kurz CSD ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminiert werden.

Der Ursprung des CSD begründet auf einer New Yorker Bar in der Christopher Street. Im Jahr 1969 konnten sich dort transidente, lesbische und schwule Menschen erfolgreich gegen die willkürlichen Razzien der Polizei wehren.
In vielen großen Städten der Welt wird seitdem an dieses Ereignis gedacht und gegen die aktuellen Diskriminierungen in Politik und Gesellschaft aufmerksam gemacht.
In München gab es eine Woche lang Vorträge und Veranstaltungen, die unterschiedliche Themenbereiche aufgreifen. Höhepunkt der Woche war am Samstag den 11.7.2015 die große Politparade, die durch die Stadt zog und für Toleranz und Akzeptanz aller Menschen demonstrierte. Natürlich war die Parade aber auch sehr farbenfroh und fröhlich, da es mitunter darum geht, die persönlichen Lebensgefühle zu zeigen und sich eben nicht verstecken zu müssen.

Das Aufklärungsprojekt München e.V. war ebenfalls mit einer Fußgruppe am CSD beteiligt. Wir sind am Ende der Parade (Platz 66) mitgelaufen und haben über unsere Arbeit informiert. Für weitere Gespräche und Kontakte standen wir nach der Parade an unserem Infostand am Marienplatz bereit.

Queeres Vernetzungstreffen 2015

Am 10.7.2015 organisierte die Partei der Grünen ein queeres Vernetzungstreffen im Landtag. Auch wir vom Aufklärungsprojekt München waren mit dabei und konnten unser Projekt den zahlreichen Vertreter_innen aus der Münchner queeren Community vorstellen.

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